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Herr Habeck schreibt:
„Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, […]“
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Wenn ihr dieses Zitat einem Normalbürger präsentieren würdet und ihm die Frage stellt:
„Wen meint Habeck eigentlich mit „Wir“?“,
dann werden euch alle, ausnahmslos alle, sagen:
„Na, der meint die Grünen!“
Wenn man dann zurückfragt:
„Wie kommst du darauf?“,
dann wird der Befragte antworten:
„Ist doch logisch: Habeck ist ein Grüner und wenn der von „wir“ spricht, dann meint der auch nur die Grünen und niemand anderen! Wen soll er denn sonst meinen?“
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Völlig nachvollziehbar, völlig richtig.
So, und nun zeigt ihr dem selben Normalbürger folgendes Plakat:
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und stellt ihm dieselbe Frage:
„Wen meint Angela Merkel, wenn sie von „wir“ redet?“
Komischerweise werden nun bestimmt 90% der Befragten antworten:
„Na, die meint uns Deutsche!“
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Wie kommt das?
Warum antwortet der Normalbürger im zweiten Fall nicht auch:
„Merkel meint sich und ihre Partei“?
Die Fälle sind doch völlig identisch; sowohl Angela Merkel als auch Robert Habeck sind führende Mitglieder ihrer jeweiligen Partei.
Beide benutzen das Wort „Wir“.
Bei Habeck jedoch versteht jeder instinktiv, daß er nur sich und seine Partei meint, wenn er von „wir“ redet.
Bei Angela Merkel jedoch denken die meisten, daß wenn sie „wir“ sagt, sie nicht nur sich und ihre Partei, sondern stattdessen alle Deutschen meint.
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Der Unterschied muss nicht beim Sender oder der übermittelten Information liegen, denn das ist bei beiden Fällen identisch, sondern beim Empfänger.
Bei unserer Erwartungshaltung.
Die meisten Leute denken also nach wie vor, daß es sich bei der CDU um eine „Volkspartei“ handelt und wenn die Kanzlerin von „wir“ spricht, meint sie damit das gesamte deutsche Volk.
Kaum einer kommt auf die Idee, daß Angela Merkel, genau wie Robert Habeck, nur sich und ihre Faschisten-Clique gemeint hat.
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(„Ich sage euch, die Deutschen sind so doof: immer wenn ich von uns rede, denken die, sie wären gemeint…“)
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Darum kann ich nur jedem ans Herz legen, Botschaften von Politikern genau zu durchdenken, insbesondere zu trennen zwischen:
a) Was glaube ich, was XY gesagt hat?
und
b) Was hat XY wirklich gesagt?
Also zu trennen zwischen Information und Interpretation.
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Politiker sind nicht dumm.
Die können mit ihrer Sprache umgehen und sind oftmals als Juristen in der Lage, diese extrem präzise zu benutzen.
Das heißt: die müssen gar nicht lügen.
Sie müssen die Wahrheit nur so geschickt formulieren, daß die Elite die wahre Botschaft versteht und die anderen das, was sie gerne hören wollen.
Zum Beispiel der Slogan der AfD:
„Einwanderung braucht klare Regeln“
Die meisten lesen den Satz und denken, daß die AfD die Siedlungspolitik in Deutschland begrenzen will.
Wer jedoch die deutsche Sprache beherrscht, der erkennt, daß es sich dabei lediglich um den Wunsch der AfD-Anhänger handelt, nicht jedoch um eine tatsächliche Aussage der Partei.
„Klare Regeln“ kann nämlich vieles heißen, z.B.
„3 Millionen pro Jahr“ oder
„Mindestens 3 Millionen pro Jahr“ oder
„Alle unter 25 Jahren“ oder
„Alle aus Asien und Afrika“
etc.
Nirgendwo steht geschrieben, daß die Formulierung klarer Regeln zugleich mit einer Verminderung der Siedlungspolitik einhergehen muss.
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LG, killerbee
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