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Channel: Die Killerbiene sagt…
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Das Wesen des Geldes

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… ist eigentlich sehr leicht zu begreifen.

Gerade las ich eine Aussage, die man so vor allem in konservativen Kreisen, also bei biersaufenden Schwachköpfen, immer wieder hört:

„Socialism works great, until you run out of other people’s money to spend“

Übersetzt:

„Sozialismus funktioniert nur so lange gut, bis man nicht mehr das Geld anderer Leute ausgeben kann“

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Die Stammleser meines blogs erkennen sofort den systematischen Fehler, der bewusst oder unbewusst in dieser Aussage steckt.

Es handelt sich dabei um den Glauben, daß Geld im Moment des Ausgebens verschwindet oder sonstwie „wertlos“ wird.

So ähnlich wie eine Kinokarte, die man abreißt und die dann ihre Gültigkeit verliert.

Oder wie eine Briefmarke, die durch den Poststempel entwertet wird.

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Fakt ist, daß Geld eben gerade nicht so funktioniert.

Ihr könnt in ein kleines Geschäft gehen (z.B. eine Eisdiele), euch 5 Kugeln zu 1 Euro bestellen und dort mit einem 5 Euro-Schein euer Eis bezahlen.

Der Inhaber der Eisdiele kann nun die 5 Euro aus der Kasse nehmen und sich damit in der Pommesbude etwas kaufen.

Der Inhaber der Pommesbude kann sich am nächsten Tag mit dem 5 Euro Schein Frittieröl im Supermarkt kaufen.

Der Supermarktinhaber zahlt seinem Kassierer den Lohn in bar aus, wodurch der 5 Euro Schein seinen Besitzer erneut wechselt.

Der Kassierer kauft sich für die 5 Euro wieder ein Eis in der Eisdiele.

Wieviel Kugeln Eis bekommt er dafür?

Immer noch fünf.

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Der 5-Euro-Schein hat seinen Besitzer in meinem Beispiel also fünfmal gewechselt.

Er ist nie verschwunden, er ist nie neu entstanden.

Und sein Wert ist unabhängig davon, wie oft er zwischen den Menschen hin und her gewandert ist.

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(„Geld verschwindet ja gar nicht, wenn man es ausgibt! Man kann es mehrmals verwenden!“)

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Das einzige, was etwas am Wert dieses Scheines ändern kann, ist die Produktivität oder die Gier der Menschen.

Gibt es einen Mangel an etwas, wird der Schein weniger wert.

Gibt es eine Überproduktion, kann man sich vielleicht für den Schein mehr kaufen.

Und natürlich kann der Besitzer der Eisdiele beschließen, die Preise für sein Eis zu erhöhen oder zu senken.

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Die Erkenntnisse, die in dieser einfachen Geschichte vermittelt werden, mögen trivial sein, aber man muss sie sich immer wieder klarmachen.

Geld wird nicht weniger, wenn man es ausgibt; es wechselt nur seinen Besitzer.

Der Wert des Geldes hängt von der Produktivität der Menschen ab und von nichts anderem.

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Wer nur diese beiden leicht nachzuvollziehenden Prinzipien begriffen hat, der kann sich wirklich über die Aussagen bezüglich des „Sozialismus“ an den Kopf fassen.

Erstens gibt es kein „other people’s money“, sondern Geld ist sowieso Volkseigentum.

Und zweitens kann dem Staat das Geld niemals dadurch ausgehen, daß er zuviel davon an das Volk gibt, weil es dadurch nicht verschwindet.

Im Gegenteil „verschwindet“ Geld bevorzugt dann, wenn der Staat es über Steuern einnimmt und er es eben nicht mehr ausgibt, sondern „spart“.

Das einzige, was passieren kann, ist, daß das vorhandene Geld weniger wert wird.

Das ist jedoch keine Folge des „Sozialismus“, sondern eine Folge von zu geringer Produktion, Sanktionen oder gierigen Volksschädlingen, die die Preise immer weiter in die Höhe treiben und das Geld bei sich horten.

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Ihr glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, manchen Menschen diese einfachen Sachverhalte zu vermitteln.

Immer denken sie, der Staat müsse „sparen“ und wenn er das Steuergeld ausgibt, sei es „weg“ und müsse erst durch Arbeit neu erschaffen werden („Geld erarbeiten“).

Fakt ist:

Der Staat muss nicht sparen, er muss nur dafür sorgen, daß die Produktivität hoch genug ist und dadurch der Geldmenge auch genügend Gegenwert gegenübersteht.

Der Staat muss auch nicht ständig „Geld drucken“, weil Geld nicht verschwindet.

Und wenn der Staat den Menschen das Steuergeld in Form von Transferleistungen wie Renten, ALG, Pensionen, Beamtengehälter, etc. wieder zurückgibt, ist das Geld auch nicht weg, sondern wird durch deren Konsum sofort wieder zu Umsatz, wodurch er zu Löhnen wird und in Form von Beiträgen und Steuern wieder an den Staat zurückfließt, der das Geld dann erneut ausgeben kann.

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Übrigens habe ich interessanterweise noch nie gehört, daß ein Bonze etwas dagegen hat, wenn der Staat die Einkünfte der Millionäre und Milliardäre mittels Steuergeld sichert („Rettung systemrelevanter Banken“).

Nur dann, wenn Steuergeld mal dem Volk zugute kommen soll, schreien sie laut auf und jammern von „Sozialismus“ und daß „das Geld dann weg“ sei.

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LG, killerbee

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