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Channel: Die Killerbiene sagt…
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Der Broiler-Wagen

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Das Grundprinzip der Wirtschaft ist nicht kompliziert, es wird nur nie vermittelt, Leute denken nicht darüber nach und bestimmte Gruppen haben ein Interesse daran, „die Wirtschaft“ möglichst komplex und unverständlich erscheinen zu lassen.

Die Wahrheit ist doch folgende:

Die Wirtschaft produziert Güter/Dienstleistungen und dadurch, daß die Leute dafür Geld bezahlen, entsteht ihr Gewinn.

Damit die Wirtschaft also einen Gewinn erzielen kann, sind zwei Dinge unabdingbar:

a) sie muss etwas herstellen/anbieten, was gefragt ist

b) die Leute müssen über genügend Geld verfügen, um sich diese Sachen kaufen zu können

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Den Punkt a) verstehen die Leute noch instinktiv: „Wenn du nicht arbeitest, kriegste auch kein Geld!“

Den Punkt b) jedoch macht sich fast niemand klar, dabei ist er genauso wichtig.

„Wenn die Leute kein Geld haben, kannste arbeiten wie du willst, dann machste trotzdem kein Gewinn!“

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Nehmen wir als Beispiel obigen Wagen, der Grillhähnchen verkauft.

Jeden Tag stellt er sich in einem bestimmten Gebiet hin und oft kaufen Rentner dort ein.

Die Oma sagt sich vielleicht: „Ich bekomme 500 Euro Rente im Monat, davon kann ich mir zweimal im Monat nen Hähnchen kaufen“

Und weil sie nicht alleine ist, sorgt die Gesamtheit der Käufer dafür, daß der Betreiber des Broiler-Wagens ein vernünftiges Einkommen hat.

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Nun lassen wir den Staat das machen, was die Deutschen immer fordern: SPAREN!

Als erstes natürlich bei Rentnern, Arbeitslosen und anderen sozial Schwachen.

Die Oma bekommt jetzt also nicht mehr 500 Euro Rente im Monat, sondern bloß noch Grundsicherung 400 Euro.

Was wird die Frau und alle anderen, die von den Kürzungen betroffen sind, machen?

Nicht mehr zum Broilerwagen gehen.

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Was haben wir jetzt durch diese grandiose „Spar-Aktion“ erreicht?

Der Betreiber des Broiler-Wagens ist arbeitslos und nun selber Transferleistungsempfänger.

Und auch die Leute, die direkt von ihm abhingen (z.B. die Bauern, die die Hähnchen lieferten oder Mechaniker, die seinen Wagen in Stand hielten), haben weniger Einkommen.

Alles hängt zusammen.

Wenn man in einem System eine Komponente verändert, z.B. die Rente, dann hat das Konsequenzen für alles, was damit zu tun hat.

Zum Beispiel mit dem Konsum.

Und der Konsum hat Einfluß auf den Gewinn bzw. das Gehalt der Leute, die die Konsumgüter produzierten.

Das hat wiederum einen Einfluß auf die benötigten Arbeitsplätze.

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Ganz wichtig ist zu begreifen, daß Arbeit und „Investitionen“ die Verringerung der Geldmenge nicht kompensieren können.

Sie haben damit überhaupt nichts zu tun.

Wenn also der Broilerwagen-Chef bemerkt, daß die Leute nicht mehr bei ihm kaufen, glaubt ihr, daß es hilft, wenn er mehr arbeitet?

Er hat nun nicht mehr von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, sondern von 9.00 bis 22.00 Uhr.

Glaubt ihr, die Leute kaufen sich jetzt nen halbes Hähnchen für 3,50 Euro?

Oder er macht das, was ihm ja immer von bestimmten Leuten empfohlen wird:

mehr arbeiten!

Statt 50 steckt er nun täglich 75 Hähnchen auf die Spieße.

Und, glaubt ihr, jetzt verkauft er mehr Hähnchen?

Oder er investiert!

Er kauft sich nen neuen Grillwagen, beauftragt eine Werbeagentur, plakatiert die ganze Stadt mit Reklame für seinen Broilerwagen zu.

Haben die Leute deshalb mehr Geld, um sich seine Hähnchen zu kaufen?

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So primitiv dieses Beispiel auch ist, es ist ausreichend, um die wichtigsten Prinzipien zu verstehen.

Dazu gehört: Arbeit hat keinen Einfluß auf die Geldmenge.

Ob man 10 oder 20 Stunden arbeitet, davon hat keiner meiner Käufer mehr Geld in der Tasche.

Man kann nur das Geld als Gewinn erzielen, was die Käufer vorher in der Tasche haben.

Wenn der Staat den Käufern das Geld aus der Tasche zieht, dann wird man immer pleite gehen, auch wenn man 24/7 arbeitet.

Das ist eine mathematische Gesetzmäßigkeit; simpelste Rechenarbeit auf Grundschulniveau!

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Wenn es im Staat 10 Mio Leute gibt, die Grundsicherung in Höhe von 400 Euro monatlich bekommen, dann können sie pro Monat für 4 Milliarden konsumieren.

Nehmen wir nun den Durchschnittsarbeitsplatz mit 2.000 Euro brutto pro Monat und setzen ihn ins Verhältnis mit den 4 Milliarden, so ergibt sich, daß diese 10 Millionen Grundsicherungsempfänger 2 Millionen Arbeitsplätze finanzieren.

Würden die 10 Mio Leute nicht nur 400, sondern 500 Euro Grundsicherung monatlich bekommen, dann würden sie pro Monat für 5 Milliarden konsumieren können.

Setzen wir das wieder mit 2.000 Euro brutto pro Monat ins Verhältnis, so bekommen wir nun 2,5 Millionen Arbeitsplätze.

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Diese Rechnung funktioniert natürlich auch andersherum, wie HartzIV eindrücklich gezeigt hat.

HartzIV hat dafür gesorgt, daß unglaublich viele Menschen relativ schnell auf das Niveau der Grundsicherung fallen und noch darunter (menschenrechtswidrige Sanktionen!).

Und das wiederum hat zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, denn die Sachen, die nicht mehr gekauft werden können, brauchen auch nicht mehr hergestellt zu werden.

Es gibt also eine direkte, kausale Verknüpfung zwischen der Einführung von HartzIV und dem darauf folgenden Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Noch genauer:

Es gibt eine direkte kausale Verknüpfung zwischen „der Staat spart Geld“ und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit!

Es ist zwangsläufig!

Wenn der Staat die umlaufende Geldmenge verringert, dann verringert sich zwangsläufig auch die Anzahl an möglichen Arbeitsplätzen!

Wenn es in einem Staat nur 2 Milliarden Euro gibt, können dort nicht 4 Millionen Leute ein Monatsgehalt von 1.000 Euro haben.

Geht nicht.

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Warum ist mir dieser Artikel so wichtig?

Warum ist es so wichtig zu verstehen, daß Arbeit kein Geld erzeugt, sondern im Gegenteil die Geldmenge die Anzahl verfügbarer Arbeitsplätze limitiert?

Weil die Bonzen uns nur deshalb veräppeln und betrügen können, weil so viele Menschen diesen Zusammenhang eben nicht begreifen!

Der Staat treibt Steuern ein, aber anstatt diese Steuern wieder von unten in den Geldkreislauf zu geben, um damit die Nachfrage zu aktivieren und Arbeitsplätze zu erhalten/schaffen,

schafft er das Geld unter den unmöglichsten Vorwänden außer Landes („Eurorettung“).

Deswegen ist seit der „Agenda 2010“ die Arbeitslosigkeit immer weiter gestiegen, deswegen ist das Volk verelendet.

Und diese Verelendung ist nicht dadurch rückgängig zu machen, daß die Leute nun „mehr arbeiten“ sollen, wie uns die Bonzen immer höhnisch raten.

Mehr-Arbeit erzeugt kein Geld.

Überhaupt wird Geld nicht durch Arbeit erzeugt.

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Wenn man morgens um 8.00 auf seinem Arbeitsplatz ist und dann bis 17.00 Uhr irgendwas schafft, dann hat man sicher was geleistet.

Vielleicht Korn geerntet, Brot gebacken, Dienstleistungen erbracht.

Aber man hat kein „Geld erwirtschaftet“.

Weil Geld nicht erwirtschaftet werden kann!

Oder glaubt ihr, eure Arbeit hat auf wundersame Weise dafür gesorgt, daß sich bei irgendwem ein 50 Euro Schein in der Geldbörse materialisiert hat, der vorher noch nicht da gewesen ist?

Das Geld, das wir am Ende des Monats als Lohn bekommen, ist nur Geld, das es vorher schon gab.

Es wurde lediglich umverteilt.

Nur Geld, was der Käufer hat, kann zu meinem Lohn beitragen.

Das Geld, was der Käufer nicht hat, kann nicht zu meinem Lohn beitragen!

Ganz simpel.

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Ich bin sicher, ihr habt mich verstanden; meine Gedanken sind zwar ungewohnt, aber doch nicht schwer nachzuvollziehen!

Aber offensichtlich hat kaum einer Zeit, sich diese Gedanken zu machen, weil die „normalen Leute“ eben immer mit genau den falschen Lösungsvorschlägen ankommen, um die jetzige Lage zu lindern.

Sehr viele Leute haben jetzt schon kein Geld mehr, um sich die hier hergestellten Sachen kaufen zu können.

Anstatt nun zu fordern, der Staat solle nicht Griechenland retten, keine Arbeitslosen sanktionieren, sondern stattdessen die Steuergelder so verteilen, daß alle ein bisschen mehr in der Tasche haben,

wird gefordert, der Staat solle gefälligst noch mehr sparen!

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Versteht ihr die Idiotie?

Da ist also die Aldi-Kassiererin, die genau sieht, daß das Geld, was sie am Monatsende ausgezahlt bekommt, auch von Rentnern und Arbeitslosen kommt.

Anstatt nun einfach 1+1 zusammen zu zählen und zu fordern, daß genau bei diesen Leuten nicht gespart werden sollte, weil sie ja einen Beitrag zu ihrem Lohn leisten, fordert sie, der Staat solle ausgerechnet bei denen sparen!

Wie kann man diese Denkweise nachvollziehen?

„Wenn die Leute, die bei mir einkaufen, kein Geld mehr haben, um bei mir einzukaufen, bekomme ich mehr Lohn!“

also „Je weniger bei mir einkaufen können, desto höher wird mein Umsatz!“

Ungefähr so?

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Ich muss ganz ehrlich sagen, daß viele Deutsche mir ein Rätsel sind.

Mathematik, Physik, Logik, Maschinenbau, da steckt mich jeder locker in die Tasche.

Aber wenn es um etwas ganz Simples geht, wo man keine Formeln, sondern lediglich ein wenig Verstand braucht, kommen Deutsche auf die unglaublichsten Thesen.

Zum Beispiel, daß Arbeit Geld erzeugt.

Daß der Umsatz maximal wird, wenn auf Teufel komm raus produziert wird, aber keiner mehr Geld hat, um sich die hergestellten Sachen kaufen zu können.

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Man muss sich doch fragen, wofür dann eigentlich überhaupt produziert wird?

Zur Zierde, wie in der DDR?

Ich verstehe, daß ein Problem nicht durch dieselbe Denkweise gelöst werden kann, durch das es geschaffen wurde.

Wenn jetzt also jeder erkennt, daß das Sparen des Staates seit einem Jahrzehnt zu steigender Arbeitslosigkeit und Verelendung führt,

wie ist es möglich, daß immer noch Leute glauben, man könne diese Entwicklung dadurch rückgängig machen, daß man nun noch mehr spart?

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Das ist so, wie wenn jemand mit Blutarmut zu einem Heilpraktiker geht und dieser ihm als Heilmittel einen Aderlass empfiehlt.

Nach dem Aderlass merkt der Patient eine gravierende Verschlechterung seines Gesundheitszustandes und sagt:

„Jetzt gehts mir richtig übel; können wir bitte noch einen Aderlass machen?

Und diesmal mehr?“

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LG, killerbee

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