Quantcast
Channel: Die Killerbiene sagt…
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2141

Schuld und Verantwortung

$
0
0

.

.

Mein Kommentator DerDaumen schreibt:

Misst du hier nicht selbst mit zweierlei Maß, wie du es, des öfteren, bei anderen, anmerkst/“prangerst“?

Hat Churchill je einen Bomber selbst geflogen bzw. eine Bombe abgeworfen?
Hat „Kranke Kirche“ je an der Front fremde Menschen erschossen?
Hat die „Gewinner Tonne“ je jemanden gezwungen sein Schiff falsch zu Flaggen und „Kriegsgüter“ zu transportieren?

Oder waren es doch hörige Meschen, die „ausnahmsweise“ keine „Deutschen“ waren?[…]

.

Hier liegt ein klassisches Missverständnis vor, das ich erläutern werde.

Nehmen wir wieder einen fiktiven Fall:

.

Arbeitskollege Schulze sagt zu euch: „Ich will, daß du heute dein Kind mit einem Messer tötest“

Ihr geht nach der Arbeit nach Hause und tötet euer Kind mit einem Messer.

Wer trägt die Verantwortung für den Tod des Kindes?

.

Ich habe festgestellt, daß es gewaltige kulturelle Unterschiede bei der Beantwortung dieser simplen Frage gibt.

Jeder Japaner, Chinese, Koreaner, Türke, Jude wird ohne zu zögern sagen:

„Der Täter. Hätte er das Kind nicht mit dem Messer erstochen, würde es ja noch leben.“

Bei Deutschen jedoch erhält man in der Regel eine komplett andere Antwort:

„Arbeitskollege Schulze. Denn hätte er nicht gesagt, daß ich mein Kind umbringen sollte, hätte ich es ja auch nicht gemacht.“

.

Welche Antwort ist richtig?

Es können ja nicht beide stimmen, also muss eine falsch sein.

Gehen wir mit Verstand an die Sache heran und betrachten beide Fälle.

Wenn jemand so lange mit einem Messer auf jemand anderen einsticht, bis er tot ist, dann ist der Tod des Opfers eine zwingende Konsequenz dieser Handlung.

Zu behaupten, daß jemand, der jemand anderen tötet, nicht für dessen Tod verantwortlich sei, ist ein Zeichen von hochgradiger Geisteskrankheit.

Der Täter trägt natürlich IMMER eine Verantwortung für die Tat; eine Ausnahme wäre höchstens Unzurechnungsfähigkeit oder wenn er wirklich nicht weiß, was die Folge seiner Handlungen ist.

Das ist aber in den allermeisten Fällen nicht gegeben; die meisten Menschen verfügen über genügend Verstand, um die Konsequenzen abzuschätzen, sie wollen ihn bloß nicht benutzen, um dann die Unschuld vom Lande vorheucheln zu können.

.

Daß der Anstifter weniger Verantwortung für die Tat trägt, ist eigentlich offensichtlich.

Warum ist denn das Kind gestorben?

Etwa deswegen, weil irgendjemand seinen Mund bewegt?

Nein, deswegen, weil sein Vater seinen Körper mit einem Messer tödlich verletzt hat!

Und letztlich natürlich die entscheidende Frage:

Wer zwingt denn mich, auf das zu hören, was Arbeitskollege Schulze sagt?

Ein anständiger Vater würde NIEMALS sein Kind töten, nur weil Müller/Meyer/Schulze das von ihm verlangt!

Wir sind doch keine Roboter, sondern Wesen mit Verstand und Gewissen.

Und als solche haben wir eine Verantwortung und sogar die Pflicht, gewisse Anordnungen/Befehle zu verweigern, um unsere Menschlichkeit zu erhalten.

.

Ich glaube, diese Argumentation ist nachvollziehbar.

Die Argumentation der Deutschen, daß der Anstifter die Verantwortung trägt und der Täter völlig schuldlos sei, weil er ja „nur Befehle befolgt“ habe, ist falsch.

Sie rührt daher, daß die Deutschen von Kindesbeinen dazu erzogen werden, immer nur Befehle/Anordnungen anderer auszuführen:

Machen, was Mama/Papa sagt

Machen, was die Kindergärtnerin sagt

Machen, was die Lehrerin sagt

Machen, was der Ausbilder sagt

Machen, was der Chef sagt

etc.

.

Der Deutsche scheut Verantwortung wie die Pest, er klammert sich stets an die Rockzipfel von Autoritäten, die ihm sagen sollen, was er machen soll, damit er die lästige Verantwortung für sein Leben los ist.

Nur:

So funktioniert es nicht.

Der Täter trägt IMMER die Hauptverantwortung für die Tat!

Denn die Realität ändert sich nicht deshalb, weil irgendjemand etwas plant oder sagt.

Die Realität ändert sich erst dann, wenn jemand diesen Plan in die Tat umsetzt.

Die Ausländer sind nicht in Deutschland, weil irgendwer das geplant hat,

sondern sie sind in Deutschland, weil irgendjemand diesen Plan umgesetzt hat.

Und diejenigen, die den Plan umgesetzt haben, sind in den meisten Fällen nicht die, die sich den Plan ausgedacht haben:

Merkel hat keinen einzigen Ausländer mit Bus/Bahn/Flugzeug geholt,

Merkel hat keinen einzigen Wohncontainer aufgestellt,

Merkel hat keine Turnhalle hergerichtet,

etc.

.

(Auch diese Leute werden später in der Hölle brennen, denn die Bösartigkeit ihrer Handlungen war ihnen von Anfang an klar. Sie sitzen dem Irrglauben auf, daß ihr Vorgesetzter alle Schuld von ihnen nimmt, aber das funktioniert nicht. Je tiefer man in die Hölle vordringt, desto häufiger hört man die Verdammten schreien: „Aber ich habe doch nur Befehle befolgt!“. Und sie bekommen zur Antwort: „Genau darum bist du hier.“)

.

Kommen wir zum Schluss zum eingangs erwähnten Missverständnis.

Ich sage ganz klar, daß die Verantwortung für eine Tat beim Täter liegt.

Aber damit sage ich doch nicht, daß der Anstifter „gut“oder „schuldlos“ sei!

Wenn ich mein Kind töte, weil Herr Schulze mir das gesagt hat, dann trage ich natürlich die Verantwortung für den Mord,

aber Herr Schulze ist doch deswegen kein guter Mensch!

Ein guter Mensch stiftet niemanden zum Mord an!

.

Natürlich brennen die amerikanischen/englischen Bomberpiloten, die die Zivilisten in Dresden ermordet haben, für alle Ewigkeit in der Hölle und es gibt keine Vergebung für sie.

Aber dasselbe gilt natürlich für Churchill, gespuckt sei auf den Namen und die Kreatur!

Denkt ihr, Gott ist dumm und lässt sich von den Spielchen böser Menschen veralbern?

„Ich bin unschuldig, ich habe es ja nur gemacht!“

„Ich bin auch unschuldig, ich habe es ja nur angeordnet!“

.

Tatsache ist, daß beide böse sind, denn gute Menschen geben natürlich keine bösen Anordnungen.

Aber noch weniger befolgen sie sie!

.

Ein guter Vortrag zum Thema „Schuld/Verantwortung von Befehlsempfängern“ ist dieser hier.

.

Ich würde jedoch an der Stelle widersprechen, daß „order followers“ IMMER böse Menschen seien.

Jemand, der einen guten, nützlichen Befehl (z.B. „Tun sie alles, um den Patienten zu retten!“) ausführt, ist natürlich kein böser Mensch.

Böse ist der, der Böses tut.

Man sollte darum nicht Leuten Vorwürfe machen, weil sie Befehle befolgen.

Aber man MUSS ihnen Vorwürfe machen, wenn sie Befehle befolgen, deren bösartiger Charakter völlig offensichtlich ist.

Einen guten Menschen erkennt man also daran, daß er bei einem bösen Befehl den Mut in sich findet

„NEIN! Das mache ich nicht!“ 

zu sagen.

.

LG, killerbee

.

.



Viewing all articles
Browse latest Browse all 2141


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>