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Die Realität im faschistischen BRD-Arbeitslager

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Bezüglich der Arbeitsbedingungen für manche „Minijobber“ im Arbeitslager BRD habe ich einen sehr langen, aber trotzdem unbedingt lesenswerten Artikel gefunden.

Niemand soll danach noch sagen können, er habe nicht gewusst, was jetzt in Deutschland passiert.

Hier einige Leseproben:

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Neben diesem Saisongeschäft verfügte das Unternehmen noch über ein zweites Standbein. Dabei handelte es sich um die Fertigung von Verpackungsmitteln für ein bekanntes Möbelhaus aus Skandinavien. Die Rohmaterialien dazu – Pappe sowie aus Fasern gepresste, stark staubende Holzzuschnitte – wurden per LKW aus Polen angeliefert. Das Zusammenfügen erfolgte in Deutschland – angesichts des Dumpinglohnniveaus im Kalkutta Europas – denn hier stimmte die Qualität und die Personalkosten rangierten unter ferner liefen. […]

wer hier arbeitete, der hatte den Mund zu halten und keine Fragen zu stellen. Das kam mir sehr schnell zu Bewusstsein. 400-Euro-Kräfte sind ersetzbar. Wenn eine oder einer nicht mehr konnte, bspw. mit kaputtem Rücken oder anderweitig aus gesundheitlichen Gründen, dann brauchte dieser Jemand auch nicht mehr wieder zu kommen. Ein anderer nahm den Platz ein – entweder ein 400-Euro-Jobber oder ein Neosklave, den das Jobcenter zu einem kostenlosen Betriebspraktikum “zwecks Erhaltung der Arbeitskraft” abkommandiert hatte. Insbesondere diese Zwangsarbeitszuweisung sorgte für mehr als genug Nachschub an beliebig verschleißbaren Arbeitskräften. […]

Unter der Hand erfuhr ich über dieses neue Produkt im Laufe der Zeit ein paar Zahlen. Eine fertige Palette an Profilen fasste 1.200 Stück und erforderte in der Herstellung etwa 45 Minuten. Auch das war ein Zwei-Sekunden-Takt am Band. Das Rohmaterial pro Profil belief sich auf 3,80 Euro, machte ergo in Summe pro Palette 4.560 Euro. Zwar ein Haufen Geld, aber … – die fertige Palette wurde mit 23.000 Teuronen vertickert. Dazu waren bei der Herstellung drei Personen nötig, die jeweils stündlich sechs Euro erhielten. Bei 45 Minuten fielen demnach in Summe 13,50 Euro an Lohnkosten an. Gemessen an 18.440 Euro Gewinn pro Palette betrugen die Lohnkosten somit gerade mal schlappe 0,73 Promille! […]

Neben den Fließbändern befanden sich in der Halle noch Stanzen und Rollscheren. Entsprechend hoch war auch der Lärmpegel. Der schmerzte in den Ohren, musste also die Schmerzgrenze von 120 Dezibel überschritten haben. Die UVV “Lärm” – VBG 121 – schreibt ab 85 Dezibel einen Gehörschutz zwingend vor. Die Verwendung von Gehörschutz wurde jedoch mit der Begründung, dass man sich auf Zuruf verständigen müsse, strikt untersagt. Auf andere Schutzausrüstungen wurde hingegen sehr viel Wert gelegt. So hatten alle Beschäftigten textile Arbeitshandschuhe zu tragen. “Damit das kostbare Material keine Fingerabdücke oder Blutflecken bekommt“, wie die Chefin uns erklärte. […]

In der Ferienzeit kamen die Schüler. Oftmals Fünfzehnjährige – einige kannte ich persönlich – die altersbedingt dort gar nicht hätten arbeiten dürfen. Auch die wurden – obwohl verboten – an den Akkordbändern eingesetzt. Sie sollten 4,50 Euro pro Stunde verdienen, wenn sie durchhielten. Durchhalten bedeutete, an drei Tagen jeweils drei Stunden lang mit kostenloser Probearbeit das Soll zu schaffen. Keines von den Kids hielt das durch! Nach ihnen kamen die Nächsten und die Nächsten und die Nächsten: Kinderarbeit in Deutschland! […]

Meine Tochter hatte aufgrund eines Sportunfalls einen Liegegips erhalten und war damit mangels Krankenhauskapazitäten nach Hause geschickt worden. Es kam zu Komplikationen: Das Kind schrie vor Schmerzen! Unter dem Gips hatte sich eine Entzündung breit gemacht. Ich wollte das Kind, nachdem ich schon ein halbes Jahr in der Firma gearbeitet hatte, zur Notaufnahme fahren und erbat mir daher einen – meinen ersten! – Tag Urlaub. Der Chef verwehrte mir den. O-Ton: “Urlaub gibt’s nicht. Was glauben Sie, was hier los ist? Die Firma geht vor; da hat die Familie hinten an zu stehen! Sie wollen sich bestimmt bloß vor der Arbeit drücken! Wenn Sie nicht pünktlich erscheinen, dann brauchen Sie gar nicht mehr wiederzukommen!” […]

Der Job mochte beschissen sein, aber Hinschmeißen war ausgeschlossen. Dafür sorgten Sachzwänge. Auch hatte sich jeder absolut widerspruchslos zu fügen, denn wer vom Jobcenter hierher gezwungen worden war, dem wurde ein Ausscheiden als eigenes Verschulden angekreidet und er wäre zur Strafe auf Null runter sanktioniert worden. Er hätte dann zusehen können, wovon er künftig überlebt. Denn Hartz-IV gäbe es nicht mehr. Selber Schuld! Andere haben Hartz-IV gar nicht erst bekommen, denn entgegen der landläufigen Meinung – entgegen den von den Medien vorsätzlich verbreiteten Lügen – erhält längst nicht jeder automatisch Hartz-IV. Die monatlichen Lebenshaltungskosten aber sind deutlich höher als 400 Euro. Die Folge: Arbeiten bis zur Erschöpfung, um zu verarmen. Das ist der wahre Sozialstaat! Es lebe Neoliberalismus und “Neue Soziale Marktwirtschaft”. […]

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Unglaublich ist eigentlich, wie man angesichts dessen noch behaupten kann, Deutschland sei „nach links“ gerutscht oder werde von „Kommunisten“ regiert.

Wie kann Deutschland „nach links“ gerutscht sein, wenn solche Bedingungen geschaffen und mit Gewalt aufrecht erhalten werden?

Wie kann man eine Regierung, die Volkseigentum privatisiert, als „kommunistisch“ bezeichnen?

Leute, die mit derartigen Begriffen um sich werfen, sind entweder dumm wie Stroh oder Propagandisten, die gezielt Lügen verbreiten, um die faschistischen Verursacher im Arbeitslager „BRD“ zu schützen.

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Ich halte solche Texte für extrem wichtige historische Dokumente.

Bezeichnend, daß man solche Beschreibungen des „Ist-Zustandes“ nur in sehr kleinen Blogs findet und nicht in den großen Medien.

Die Medien sind stattdessen bemüht, das Bild des „faulen Arbeitslosen“ zu zeichnen.

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Hier der Link zum vollständigen Artikel.

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LG, killerbee

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PS

Danke an Leser für den Hinweis!

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