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Ich möchte erst einmal allen danken, die sich im letzten Kommentarbereich beteiligt und vielleicht sogar ihre persönlichen Erlebnisse mitgeteilt haben.
Meiner Quelle bei der Maßnahme und mir ist erst beim gemeinsamen Gespräch die völlige Perversion der Situation bewusst geworden.
Ein Arbeitgeber stellt einen Hartzer zum Praktikum oder für Hilfsarbeiten in seinem Betrieb ein,
der Hartzer bekommt keinen Cent für die verrichtete Arbeit,
stattdessen bekommt der Arbeitgeber vom Jobcenter Geld in den Rachen geschmissen.
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Ist das nicht irre?
Es ist eigentlich so irre, daß ein normaler Mensch es nicht mehr begreifen kann.
Der ARBEITGEBER
erhält in Deutschland vom Jobcenter Steuergeld dafür,
daß jemand bei ihm arbeitet!
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Das ist doch ein super Geschäftsmodell!
Stellt euch nur die Möglichkeiten vor!
Ihr macht zum Beispiel ein Geschäft auf namens: „Ferdis Autowäsche“
Als Angestellte nutzt ihr Arbeitslose, die unter Androhung von Sanktionen dazu gezwungen werden, bei euch zu arbeiten.
Die Arbeit in eurem Geschäft deklariert ihr als „Maßnahme“.
Für eine Autowäsche verlangt ihr 10 €uro.
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Nun geht das große Reibach-Machen los:
Erstens müsst ihr eure Einnahmen überhaupt nicht mit euren Arbeitern teilen, weil deren „Lohn“ ja vom Amt kommt.
Und zweitens ist es überhaupt nicht nötig, daß das Geschäft tragfähig ist, weil ihr euren hauptsächlichen Gewinn über die „Maßnahme“ macht.
Ist doch ein Traum!
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(„Ich nehme den Arbeitern das Geld weg, gebe es den Reichen und die Deutschen wählen mich, um einen LINKS-Ruck zu verhindern! Einen LINKS-Ruck! Solange die Deutschen so doof sind, habe ich wirklich nichts zu befürchten…“)
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Um es nochmal in einem Satz zu verdeutlichen:
Wir leben in einem Staat, der Arbeitgebern Steuergeld dafür bezahlt, daß er Arbeitslose kostenlos bei sich arbeiten lässt,
die vom Staat unter Androhung der Kürzung des Existenzminimums dazu gezwungen werden.
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Was man noch nachvollziehen könnte, wäre:
Das Jobcenter besorgt für Langzeitarbeitslose Hilfsjobs,
wenn der Arbeitslose diesen ablehnt, wird er gekürzt,
aber wenn er ihn annimmt, erhält er vom Jobcenter zumindest den Mindestlohn für seine abgeleisteten Stunden, zusätzlich zum Existenzminimum.
Der Benefit für den Maßnahmenträger wäre dann, daß er eine Arbeitskraft vom Jobcenter bekommen hat, die er nicht bezahlen muss.
Und den Steuerzahler käme es immer noch günstiger als die jetzige Praxis, weil der Maßnahmenträger kein zusätzliches Steuergeld, sondern bloß die Arbeitskräfte erhält.
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Aber die jetzige Situation in diesem Arbeitslager namens Deutschland ist so bizarr, bei deren Schilderung hätte selbst Kafka einen Lachanfall bekommen.
Geht nen Chef zum Amt und fragt: „Haben Sie Leute für Hilfstätigkeiten?“
Sagt der Mann vom Amt: „Ja, im Moment jede Menge!“
Fragt der Chef: „Und was zahlen Sie mir, wenn ich welche einstelle?“
Mann vom Amt: „????????!!!????!!!!!!“
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Der allergrößte Witz in diesem Land ist, daß keiner lacht.
Dabei ist es doch zum Lachen!
Am allerbesten sind die sogenannten „Konservativen“, die ständig schwallen, „die Linken“ hätten die Macht und die CDU sei „nach links gerutscht“ und Merkel sei „Sozialistin“.
Die ganze Palette, ihr kennt ja den Schwachsinn, den Rechte von sich geben.
Jeder Mensch müsste sich doch da an den Kopf fassen und fragen:
„Ein Staat, der Arbeitgebern Steuergeld zahlt, daß sie Hartzer ausbeuten und die Hartzer unter Androhung von Sanktionen dazu zwingt, sich ausbeuten zu lassen, soll „links“ sein?
Demnach müsste ja ein Staat, der unter Androhung von Sanktionen Arbeitgeber zwingt, Hartzer einzustellen und ihnen anständige Löhne zu bezahlen, rechts sein, oder?
Merkst du es noch?“
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Bei den ganzen Gedanken um dieses Thema ist mir übrigens eine weitere „diabolische“ Wortverdrehung aufgefallen.
Nehmt mal die Begriffe „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“.
Sind die nicht eigentlich genau falsch herum?
Ist es in Wirklichkeit nicht so, daß der Arbeiter seine Arbeit gibt
und der Chef die Arbeit nimmt?
Müsste man also die Chefs von Novartis, BASF, Bayer, Daimler, Porsche, etc. also nicht richtigerweise als
Arbeitnehmer und die Angestellten als Arbeitgeber bezeichnen?
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Als nächstes sollte man überlegen, warum diese Wortverdrehung etabliert wurde.
Psychologische Gründe.
Wenn ich jemandem etwas gebe, tue ich ihm einen Gefallen.
Und derjenige, der es annimmt, steht in meiner Schuld.
Indem man also die Chefs als Arbeitgeber bezeichnet, wird den Arbeitern unbewusst suggeriert, sie stünden nun in seiner Schuld, weil er ihnen etwas gegeben hätte, und zwar:
Arbeit!
Doch das ist falsch.
Um es ganz präzise auszudrücken:
Der Chef gibt mir lediglich einen Arbeits-Platz.
Aber er nimmt dort meine Arbeit.
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„Weil ich so großmütig bin, dich für 8,50 € plus unbezahlte Überstunden in meiner tollen Firma schuften zu lassen, bist du mir verpflichtet“
Und der dumme deutsche Arbeiter so:
„Jawohl Chef, danke Chef, ohne dich hätte ich keine Arbeit Chef!“
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Wäre es nicht genauso richtig, wenn der Arbeiter denkt:
„Weil ich dir meine Arbeit zur Verfügung stelle, kannst du produzieren und Leute sind bereit, ihr Geld für diese Waren/Dienstleistungen auszugeben. Ohne meine Arbeit hättest du keine Kunden.“
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Ihr seht aber, das gesamte System in Deutschland ist bis zum Anschlag „rechts“.
Arbeiter sind eh schon entrechtet, man macht sie durch Drohungen (Kürzung des Existenzminimums ist Folter, bei genügend langer Dauer sogar Mord) gefügig, zwingt sie zu unbezahlter Arbeit und pampert die armen Bonzen noch mit Steuergeld.
Und während die gesamte Welt nur noch den Kopf über die Zustände in diesem Land schüttelt, laufen die Konservativen durch die Gegend und schwallen davon einen imaginären „Linksruck“ der faschistischen CDU bekämpfen zu wollen.
Es bewahrheitet sich mal wieder die Beobachtung, daß Menschen in ihrer Umwelt immer nur ein Spiegelbild ihrer eigenen Fehler sehen.
Und so wirft der AfD-wählende PI Leser den Grünen vor, wegen ihrer ideologischen Brille die Realität nicht erkennen zu können,
während er den „Linksruck“ in Deutschland bekämpfen will.
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(Wow, ist dieses Land hier links! Ein echtes Paradies für Arbeiter!)
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LG, killerbee
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