.
.
Im letzten Artikel ging es um die Formulierung “Geld verdienen”.
Das sich darin ausdrückende Dogma lautet, daß Geld irgendeinen Eigenwert habe und erst dadurch, daß man jetzt gearbeitet hat, sei man “würdig”, dieses “wertvolle” Geld als Gegenleistung zu erhalten.
Geld jedoch hat keinen Eigenwert, es braucht keinen Eigenwert zu haben.
Geld ist lediglich ein “Vehikel”, welches uns erlaubt, unsere Leistungen gegeneinander auszutauschen.
.
Ob das Vehikel “Geld” seine Funktion erfüllt, ist selbstverständlich primär davon abhängig, ob wir überhaupt Waren/Dienstleistungen zum Austausch anbieten.
Wenn es sich bei dem Volk um Selbstversorger handelt, die nur für den eigenen Bedarf herstellen (z.B. irgendwelche Hirten in der Mongolei), gibt es keine Spezialisierungen und keine Überschüsse, die über den eigenen Bedarf hinausgehen.
Somit gibt es keine Märkte.
Wo es keine Märkte gibt, gibt es keine Notwendigkeit für Geld.
Ein Tauschmittel macht nur dann Sinn, wenn es überhaupt etwas gibt, das man tauschen kann!
.
Es ist also eigentlich bereits falsch, vom “Wert” des Geldes zu sprechen.
Geld hat keinen Wert, es hat lediglich eine Funktion: den Austausch von Waren/Leistungen zu ermöglichen.
Wenn man doch von einem “Wert” sprechen möchte, so ergibt sich dieser aus der Relation zur Warenmenge.
.
Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel, nämlich ein isoliertes 10 Millionen Volk, wo jeder einmalig 1000 Taler bekommmen hat.
Das heißt, daß innerhalb dieses Volkes 10 Milliarden Taler verteilt sind und ständig umherfließen.
Was man sich für seine Taler kaufen kann, ist abhängig von der Produktivität.
Ist die Ernte gut, bekommt man für sein Geld mehr; ist die Ernte schlecht, bekommt man weniger.
.
Hier sieht man bereits die wichtigste Erkenntnis: nämlich daß Geld keinen Eigenwert haben kann.
Hätte Geld irgendeinen fixen Eigenwert, müsste man ja immer gleich viel für seine Taler bekommen.
Wieviel die Taler wert sind, schwankt jedoch ständig, nämlich in Abhängigkeit von der Produktivität.
.
Damit sind wir wieder am Anfang angekommen.
Wir haben jetzt verstanden, daß Geld keinen Eigenwert hat.
Es ist lediglich ein Stück Papier/Metall, das uns Leute zur Verfügung stellen, um die Sachen/Leistungen auszutauschen, die wir selber herstellen.
Welchen Wert dieses Geld hat, ist ausschließlich von unserer Produktivität abhängig; die Banken tun NICHTS, um die Stabilität der Währung sicherzustellen.
.
Wenn man das verstanden hat, wird man niemals wieder sagen, man habe durch seine Arbeit “Geld verdient”.
Nein, man hat durch seine Arbeit dafür gesorgt, daß überhaupt ein Wert entsteht, der diesem Stück Papier gegenübersteht.
Erst die von uns erzeugten Werte sorgen dafür, daß Geld als “wertvoll” wahrgenommen wird.
Und um es ganz präzise auszudrücken:
Erst unsere Arbeit sorgt dafür, daß Geld überhaupt seine Funktion erfüllen kann.
Die korrekte Antwort lautet also:
“Nein, du hast mit deiner Arbeit kein Geld verdient, du hast durch deine Arbeit dafür gesorgt, daß das Geld überhaupt erst einen Wert bekommt!”
.
Daß ausschließlich die Produktivität den Wert des Geldes bestimmt, zeigt doch die unterschiedliche Entwicklung von Slotty oder Lira im Verhältnis zur D-Mark nach dem Krieg.
Alle drei Währungen waren lediglich aus Papier und Blech.
Trotzdem hatte die D-Mark viel mehr “Kaufkraft” als die beiden anderen Währungen.
Na, und woran lag das?
Weil die Deutschen einfach viel mehr herstellten, was man kaufen konnte, als die Türken oder Polen!
Deutschland war von vornherein als Arbeitslager konzipiert und wenn die Deutschen etwas können, dann ist es Arbeiten!
.
Gerade Kinder verstehen oft noch intuitiv das Geldsystem.
Einmal hörte ich ein Kind quengeln: “Mama, Geld ist doch dafür da, daß man sich was dafür kauft!”
Das Kind hat völlig Recht.
Das ist der einzige Sinn und Zweck von Geld.
Und wer stellt die Sachen her, die man sich für Geld kauft?
Der Arbeiter.
Wer bestimmt also über den Wert des Geldes?
Der Arbeiter mit seiner Produktivität.
.
Darum muss ich lachen, wenn mir irgendwelche Leute Angst machen wollen mit “Die Banken crashen! Das Geld ist alle! Hülfee!”
Meine Antwort darauf lautet immer: “Solange wir genug Waren produzieren, um uns am Leben zu erhalten, ist das kein Problem. Dann drucken wir eben unser eigenes Geld.”
Darauf kommt dann: “Dann gibt es Inflation!”
Worauf ich sage: “Das werden wir ja sehen…”
Habt darum keine Angst vor einem “Bankencrash”.
Alles, was die uns anbieten, ist bedrucktes Papier.
Welches Problem ist wohl schwerwiegender:
a) wenn ein Volk nicht genug Waren herstellt, um zu Überleben
b) wenn ein Volk genug Waren zum Überleben herstellt, aber kein bedrucktes Papier hat?
.
Darum werden die Banken niemals “crashen”.
Denn wenn sie “crashen” könnten die Leute, die die nach wie vor vollen Regale im Supermarkt sehen, verstehen, daß wir gar nicht das Geld der Banken benötigen.
Wir können auch einfach selber Papier bedrucken und zum Tauschen verwenden, schon haben wir “Geld”.
Solange wir genug herstellen, wird das Geld immer seine Funktion erfüllen; ob das Geld vom Staat oder von Banken herausgegeben wird, ist für seine Funktion irrelevant.
.
Einzige Anforderungen an Geld:
a) Es muss fälschungssicher sein.
b) Der Staat darf die Geldmenge nicht sinnlos erhöhen, sondern nur, wenn die Produktivität im selben Maße zunimmt.
.
LG, killerbee
.
.
